ANDREAS GIEBEL
Im Sammelbecken der Leidenschaft

Was macht man wenn man verlernt hat wie „Erholen“ geht?
Wir suchen doch eigentlich nur das Glück ! Da wir aber nicht immer genau wissen, wo es ist, machen wir so weiter wie bisher und hoffen, dass das Glück uns findet.
Jeden Tag gibt es neue Dinge, die uns das Leben erleichtern. Unser Rucksack ist überfüllt mit Erleichterungen. Die Bedienungsanleitung lesen wir – wenn wir Zeit haben. Vorher geht’s einfach nicht. Im Urlaub vielleicht. Sind ja auch Bücher. Aber die Bedienungsanleitung für’s Leben, die hat uns noch keiner gegeben. Es gibt unzählige, aber welche stimmt? Dafür haben wir Regeln, Rituale und Anlässe, an denen wir uns – wie dereinst Tarzan – entlanghangeln können. Wenn wir wollen.
Wir wollen ja auch.
Aber manchmal sagen uns kleine Momente, kurze Augenblicke, die wie Sternschnuppen durch unseren Alltag blitzen: „Hoppla! Was mach ich da eigentlich? Mach ich das für mich, für die anderen, oder tu ich nur so? Wieviel Genuss verträgt mein Anspruch, in der Gesellschaft gut da zu stehen?“
Und verdammt noch mal, wie geht „Erholen“? Was ist „Auszeit“?
Was machst du, wenn du vor dem Urlaub schon weißt, dass du nach dem Urlaub so fertig bist, dass jetzt ein Urlaub fällig wäre?

Andreas Giebel macht sich in seinem neuen Programm auf den Weg, dieses Sammelsurium zu entflechten. Immer auf der Suche nach dem Schwert, um diesen gordischen Knoten mit einem Hieb aufzulösen, verstrickt er sich bisweilen heillos in seinem Kampf gegen die Windmühlen des Alltags. Er reibt sich an den Um- und Missständen des Lebens und kämpft mit der Tücke der kleinen Dinge, die einem den ganzen Tag verderben können.

Auf der Suche nach Freiheit und Abenteuer bereist er mit seinem Freund Herbert die Route 66. Stellvertretend durch die Frühlokale und Stehausschänke Münchens – ein Fiasko!
Er sagt Geburtstage und sonstige Feier ab, weil es die Leberwerte nicht mehr zulassen. Aber das Straßenfest, das hat er vergessen, da muss er hin, wo er doch so gern die nette Bedienung im Café zu einer Weinprobe eingeladen hätte. Wie ein Sillenius, der trunken, aber weise Begleiter des Bacchus, begibt sich Andreas Giebel, ständig auf die Suche nach Lösungen und verheddert sich dabei immer wieder gnadenlos im Sammelbecken der Leidenschaft.
Ein höchst vergnügliches Panoptikum über uns Menschen und den Sinn und Unsinn des Lebens.